Hoka Challenger ATR 7 im Praxistest

 

HOKA basiert auf einem unerschütterlichen Glaubenssatz: Wenn man die Zweifler einfach ignoriert, die Kritiker links liegen lässt und seinen ganzes Herz in eine verrückte Idee stecḱt, kann man einen Schuh entwickeln, mit dem die Menschen die Berge hinunter fliegen. Optimismus ist der Treibstoff der Marke. Und von Beginn an war sich HOKA sicher, dass sie einen körperfreundlichen Laufschuh designen kann und will, der dennoch ein erstklassiges Tempo vorlegt. Und Erfolg lügt bekanntlich auch nicht. Heute stellt HOKA Ausrüstung für Profi-Athleten und Laufneulinge, Ultramarathonläufer und Bergmenschen, Freizeitjogger und Trailläufer her.

Der HOKA Challenger ATR 7 ist ein Schuh, der vorwiegend die Trailgemeinschaft ansprechen soll. Läufer, die jedes Terrain meistern wollen und sich gerne auch abseits befestigter Pfade bewegen.

 

 

Der erste Eindruck und Design

Der Challenger 7 wurde grundlegend neu aufgelegt und kommt mit einigen Veränderungen zum bewährten Vorgängermodell. Eine schlichtere Mesh-Oberkonstruktion mit einem weichen neuen Schaumstoff wurde kombiniert. Die Standhöhe wurde erhöht um dadurch ein weicheres Tragegefühl zu erzielen. Hoka wirbt mit ihrem markeneigenen Gummi an der Sohleneinheit und einer neu designten Laufsohle. Bei dieser hat sich der Hersteller von Schotterreifen inspirieren lassen: Kleinere, dichtere Stollen in der Sohlenmitte werden durch größere, aggressive Stollen am Rand ergänzt. Hoka punktet mit einer großen Farbauswahl. Man will ja auch beim Sport schick aussehen, passend zum Outfit. Ob Auffallen oder sich dezent zurückhalten, Möglichkeiten bietet der HOKA dazu allemal.

 

Im Detail

Der Challenger ATR 7 wird empfohlen für den Einsatz auf Straße und im Gelände. Sein Obermaterial ist aus einem atmungsaktiven und robusten Mesh gearbeitet. Gummierte Verstärkungen jedoch Fehlanzeige. Würden aber auch das Gesamtkonzept des überaus komfortablen Hokas zerstören. Die Schnürsenkel sind aus 70% recyceltem Nylon und 30 % recyceltem Polyester. Bei der Zwischensohle greift HOKA auf seinen allseits bekannten und überaus bewährten, formgepressten EVA-Schaumstoff zurück. Die Laufsohle ist aus Durabrasion Rubber und hat 4-mm-Stollen. Mit seinem Durchschnittsgewicht von 218g ist er ein richtiges Leichtgewicht im Bereich der Trailschuhe und auch ein paar wenige Gramm leichter als sein Vorgänger Challenger 6. Der Fersen-Zehen-Ausgleich, also die Sprengung liegt bei 5mm.

 

 

Performance

HOKA ist einer der wenigen Hersteller, der auch Schuhe in kleinen Größen anbietet. Besonders Frauen mit zierlichem Fuss werden hier fündig. Ansonsten ist der Challenger ATR 7 im Bereich Passform vergleichbar mit anderen HOKA-Modellen. Und wie bei der Marke gewohnt: Reinschlüpfen - wohlfühlen. Da drückt nichts. Alles butterweich. Die Zehen haben ausgiebig Freiraum und die Ferse wird angenehm umschmeichelt. Nicht zu fest, aber dennoch gut spürbar.

Losgelassen macht er einfach nur Spass, und genau das, was er sollte. Der Wechsel vom Asphalt zur Forststraße oder schmalen Singletrails meistert der Challenger problemlos. Ausschlaggebend ist die gut durchdachte Außensohle (Durabrasion Rubber), welche mit ihren 4 mm hohen Stollen und ihrer Anordnung für genug Grip sorgt. Die relativ flächige Sohle vermittelt eine gute Standfestigkeit. Allerdings muss man bei der voluminösen Sohle auch Abstriche in Kauf nehmen. EinEine feines leichtfüßiges "hindurchschlängeln" auf wurzeligen Pfaden bedarf gewisser Trittsicherheit und ein damit verbundenes gutes Auge. Bei meinen Testläufen bleibe ich einige Male an hervorstehenden Wurzeln und Stöcken hängen.  Betrachtet man die Zwischensohle, findet man den HOKA-typischen hohen Aufbau. Der hier verwendete EVA-Schaum ist für das wunderbar flowige Laufgefühl verantwortlich. Regelrechter "Urlaub" für die Füße. Besonders nach harten schnellen Einheiten oder Wettkämpfen ist der HOKA eine gute Wahl als regenerativer Schuh mit viel Komfort und Dämpfung. Aber auch lange Trainingseinheiten und Ausflüge ins Mittelgebirge mit vielen Höhenmetern und Kilometern sind absolut sein Ding. Das Obermaterial aus Mesh ist sehr atmungsaktiv und lässt Feuchtigkeit rein und raus. Also auch Regenwetter, Pfützenspringen…Spass haben und schnell wieder trocken werden. Läuft. Ich komme leicht, aber absolut berechtigt ins Schwärmen bei diesem Modell. Leicht und dynamisch im Abrollverhalten und gut laufbar. Flowig…Schnelle, abrupte Richtungswechsel sind jedoch weniger sein Ding. Da wirkt die üppige Dämpfung eher dagegen und leicht schwammig.

 

Wichtige Facts in Kürze:

Sprengung:              5mm

Gewicht:                   218g / 268g

Passform:                 neutral

Obermaterial:         Mesh

Mittelsohle:              EVA Schaum mit ausgeglichener Dämpfung

Außensohle:            Durabrasion Rubber, 4mm Stollentiefe

 

 

Fazit

Der Hoka Challenger ATR 7 wird seinen Erwartungen und Anpreisungen in jedem Falle gerecht. Ein absolutes Lieblingsteilchen. Ein Schuh, der für viele "Laufgelegenheiten" passt und absolut Spaß macht. Hoka-Anhänger werden weiterhin ihrer Marke treu bleiben, wenn sie einen Allrounder suchen, dersuchen der sowohl Trail, als auch Straße wunderbar meistern soll. Für Läufer, die noch keine "HOKA-Erfahrung" aufweisen, bietet der Challenger ATR 7 die ideale Möglichkeit dazu. Und ich bin mir sicher, dass HOKA mit diesem Schuh neue Beziehungen knüpft und einige dazu verleitet, auf die HOKA-Welle aufzuspringen. Warum auch nicht. Ein guter Schuh. Wunderbar komfortabel. Laufspaß pur. Es kann so einfach sein.